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Infrastruktursoftware wie Betriebssysteme, Datenbanksysteme oder Middleware wird immer komplexer. Entwickler solcher Systeme werden mit steigenden und häufig nicht gleichzeitig erfüllbaren Anforderungen durch die Anwendungsprogrammierer konfrontiert. Gleichzeitig soll der Ressourcenverbrauch minimal sein und spezielle nichtfunktionale Eigenschaften wie Echtzeitfähigkeit oder Verlässlichkeit müssen ebenfalls erbracht werden. Gerade in Bereichen mit starken Ressourcenbeschränkungen wie kleinen eingebetteten Systemen oder mobilen Systemen kann ein Kompromiss zwischen diesen Anforderungen, der allen gerecht wird, praktisch nicht gefunden werden. Die einzige Lösung besteht darin, den verschiedenen Nutzern unterschiedliche Programme zur Verfügung zu stellen. Durch statische Adaptierungstechniken und, im Fall von Anforderungsänderungen zur Laufzeit, auch dynamische Adaptierungstechniken ist dies ohne Preisgabe der Wiederverwendung möglich.

Die aktuelle industrielle Praxis im Bereich der statischen Softwareadaptierung, beispielsweise im Bereich automotiver Betriebssysteme, beruht auf ad-hoc Wiederverwendung, einfacher bedingter Übersetzung oder manchmal auch proprietären Generierungstechniken. Während es seit Jahrzehnten üblich ist, Hardware in Produktlinien zu organisieren und dies auch für die Vermarktung auszunutzen, sind Softwareproduktlinien für viele Unternehmen noch zu neu, zu komplex und zu verschieden von Hardwareproduktlinien. Daher wird in vielen Firmen überhaupt keine systematische Wiederverwendung betrieben. Innovationen aus der akademischen Welt wie die explizite Modellierung der Softwarevariabilität oder Programmiersprachen, die Generizität oder die modulare Implementierung quer schneidender Belange unterstützen, kommen kaum zum Einsatz. Dynamische Adaptierungstechniken sind für viele Anwendungsfälle zu ressourcenintensiv und existierende Anwendungen arbeiten auf einer sehr niedrigen Abstraktionsebene. Daher kommt dynamische Adaptierung für viele Domänen nicht in Frage.

Um diese Situation zu verbessern, ist noch sehr viel Grundlagenforschung in den oben genannten Bereichen erforderlich. Mit einem besseren Verständnis von statischer und dynamischer Softwareadaptierung sowie der Evolution von eingebetteter Infrastruktursoftware könnten verbesserte Entwicklungsprozesse, Modelle und Werkzeuge entstehen. Gerade für die deutsche Industrie, in der eine enorme Menge an (Infrastruktur-) Software für eingebettete Systeme entwickelt wird, ist dies von großem Interesse, da damit Kosten und Entwicklungszeiten reduzierbar wären.